Schaden verursacht - Versicherung - Wer haftet bei Demenz ??

Vortrag am 14. März 2013 um 18:00 Uhr

im Sozialzentrum auf dem Gelände des Asklepios Fachklinikum Göttingen, Rosdorfer Weg 70, 37081 Göttingen
(Buslinie 9 - Haltestelle Asklepios)

Habe ich bei einem anderen einen Schaden durch Unachtsamkeit verursacht, so muss ich dieses zahlen. Habe ich eine Privathaftpflichtversicherung, so zahlt diese in der Regel den Schaden, da ich, wenn ich besser aufgepasst hätte, den Schaden hätte verhindern können und somit ja dafür auch haftbar bin.

Ein Demenzerkrankter ist ab einem bestimmten Zeitpunkt der Erkrankung nicht mehr für sein Handeln verantwortlich. Er verkennt Dinge und kann, ähnlich wie bei kleinen Kindern, die Folgen seiner Handlungen nicht mehr adäquat einschätzen. Das bedeutet, dass er nicht deliktfähig ist, also auch nicht haftbar gemacht werden kann für einen Schaden, den der Demenzerkrankte verursacht hat. Wenn also der Demenzerkrankte nicht mehr haftbar ist für denSchaden, so zahlt in der Regel auch die Privathaftpflichtversicherung nicht!

Bei kleinen Kindern besteht für die Eltern eine Aufsichtspflicht!! Um eben Schaden zu verhindern. Bei grober Verletzung der Aufsichtspflicht können die Eltern in Regress genommen werden, d.h. diese sind dann für den Schaden verantwortlich. Ist das bei Demenzerkrankten ähnlich?

  • Bei welcher Konstellation zahlt die Privathaftpflichtversicherung?
  • Was und wie viel zahlt die Privathaftpflichtversicherung?
  • Welche Schäden sind eigentlich versichert/nichtversichert?
  • Wie verhält es sich mit der Aufsichtspflicht bei Demenzerkrankten?
  • Wie ist es dann mit der Regressnahme. Die Pflege/Aufsicht wird ja nicht immer von dem Ehepartner gewährleistet, sondern auch von Kindern/Enkelkindern oder Geschwistern?
  • Zahlt bei Verletzung der Aufsichtspflicht dann deren Privathaftpflichtversicherung?

KFZ- Haftpflichtversicherung

Einen routinemäßigen Führerscheintest für ältere Menschengibt es (noch) nicht. Natürlich verfügen Menschen mit einer über fünfzigjährigen Fahrpraxis über Erfahrungen, die sie einem Fahranfänger überlegen machen. Die Demenzerkrankung beginnt schleichend, erst fällt einem der Name des alten Arbeitskollegen, den man zufällig auf der Straße trifft, nicht mehr ein. Man vergisst das Geld mit zum Kaufmann zu nehmen, kocht Kaffe ohne den Filter. Aber den Weg mit dem Auto zum Kaufmann, zur Tankstelle, den man in den letzten 30 Jahren mehrmals die Woche gefahren ist, den findet man noch – naja, bei den letzten beiden Fahrten wurde man zweimal von so jungen Fahrern angehupt. Doch die Erkrankung schreitet weiter fort. Der Demenzerkrankte selber merkt es nicht oder will es nicht wahrhaben ab wann er nicht mehr mit dem Auto fahren kann. Die Reaktionsgeschwindigkeit nimmt ab, die unvorhergesehenen Situationen können nicht mehr adäquat eingeschätzt werden – die angemessene Reaktion bleibt aus.

Den Führerschein durch die Führerscheinstelle abnehmen zulassen reicht hier häufig nicht aus, da der Demenzerkrankte im Rahmen seiner Erkrankung vergisst, dass er den Führerschein abgegeben hat und sich dennoch in einem unbeobachteten Moment in das Auto setzt.

  • Ab wann kann ein Demenzerkrankter nicht mehr mit dem Auto fahren?
  • Ab wann darf ein Demenzerkrankter nicht mehr mit dem Auto fahren?
  • Bei einem Schaden zahlt dann die KZF-Haftpflichtversicherung?
  • Wie ist das mit dem eigenen Personenschaden?
  • Wie ist das mit der Voll-/Teilkaskoversicherung zahlen die den eigenen Schaden?
  • Wie verhält es sich hier mit der Aufsichtspflicht bei Demenzerkrankten?
  • Wie ist es dann mit der Regressnahme. Die Pflege/Aufsicht wird ja nicht immer von dem Ehepartner gewährleistet, sondern auch von Kindern/Enkelkindern oder Geschwistern?
  • Zahlt bei Verletzung der Aufsichtspflicht dann deren Privathaftpflichtversicherung?
  • Wie ist das, wenn der Demenzerkrankte nicht in sein Auto einsteigt, sondern das Auto der Kinder nimmt?
  • In wie weit muss die Aufsichtsperson/Pflegeperson den Demenzerkrankten aktiv vom fahren abhalten?
  • Wie ist das, wenn der Demenzerkrankte zwar nicht selber fährt, aber als Beifahrer in das Lenkrad greift?

Diese und andere Fragen werden im Rahmen eines Vortrages von Experten beantwortet.

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